Arbeitsgemeinschaft
für Moderne Medizin
Moderne Medizin braucht das Knowhow für eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung. Deshalb haben wir den Verein G³ gegründet. Wir bauen – über Ländergrenzen hinweg – ein Netzwerk von wissenschaftlicher, fachlicher und sozialer Kompetenz auf, das dieses Thema voran bringt.
Dr. med. Elpiniki Katsari

„Schon während meiner Weiterbildung zur Fachärztin für Herzchirurgie wurde ich aufmerksam auf die Unterschiede bei Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen beider Geschlechter. Seitdem beschäftigt mich das Thema einer geschlechtersensiblen Medizin – als Gendermedizinerin der DGesGM, in Fachgesellschaften, im MV-Arbeitskreis Gender und Gesundheit und nun auch im Vorstand unseres Vereins G3. Eine Herzensangelegenheit ist es mir, die Geschlechtersensible Medizin an der Universität Greifswald, wo ich studierte, promovierte und als Chirurgin tätig bin, in die Lehre zu implementieren, aktuell in unserem BMBF-InkE-Projekt. Die Ergebnisse sollten, auch über G3, deutschlandweit kommuniziert werden! Dabei freue ich mich auf intensive Kontakte und die Zusammenarbeit mit vielen Partner/innen!“

Dr. med. Elpiniki KatsariUniversitätsmedizin Greifswald


Hans-Christian Straka, stud.psych.

„Geschlecht und Psychotherapie – ein uraltes Thema. Bereits in der frühen Psychoanalyse-Theorie finden sich viele Annahmen über die Rolle des Geschlechts auf unser psychisches Wohlbefinden. Die Psychologie schaut genau dorthin, wo biologische, soziale und kognitive Faktoren in besonderer Art und Weise zusammenwirken. Und um die Auswirkungen des Geschlechts zu verstehen, reicht es nicht, sich signifikante Mittelwertsunterschiede in einer Stichprobe anzuschauen. Für die individualisierte Therapie der Zukunft lohnt es sich genauer hinzuschauen, was bei wem wann hilft – dafür bin ich g3 beigetreten.“

Hans-Christian Straka, stud.psych.Technische Universität Dresden


Dr. rer. nat. Dipl.-Pharm Dirk Keiner

„Geschlechterspezifische Unterschiede bei Erkrankungen und deren Therapien begleiten mich im Alltag schon länger. Das beginnt in der Arzneimittelbewertung, der Arzneimittelauswahl bis zu Themen der Adhärenz, dem Befolgen der Therapieziele durch den Patienten. Das Geschlecht des Patienten darf nicht zum Gesundheitsrisiko werden. Das trifft neben der Prävention von Erkrankungen auch für den Arzneimitteleinsatz zu. Auch in die Aus- und Fortbildung von Gesundheitsberufen sind die vielfältigen Themen noch stärker und auch prüfungsrelevant zu integrieren.“

Dr. rer. nat. Dipl.-Pharm Dirk KeinerChefapotheker Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar, Dozent an der SRH Hochschule für Gesundheit Gera


Bettina Pfleiderer

„Eine intensive Arbeit mit und im Verein macht es uns möglich, wichtige Partner aus Wissenschaft, Medizin, Politik und Gesellschaft für unser Thema zu gewinnen. Damit können nicht zuletzt Versorgungsbereiche erschlossen werden, in denen wir gute Möglichkeiten für die Implementierung einer geschlechtersensiblen Gesundheitsversorgung sehen. Gut für Patientinnen und Patienten. Und ein Benefit für Ärztinnen und Ärzte, für Kliniken und Reha-Einrichtungen, denn es geht um bessere Qualität in der medizinischen Versorgung insgesamt.“

Dr. Gesine DörrChefärztin Innere Medizin im St. Josefs Krankenhauses Potsdam, Kardiologin, Angiologin und Reha-Expertin


Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione

„Im Zusammenhang mit der Implementierung von Gendermedizin in die Versorgungspraxis denke ich auch an die hausärztliche Versorgung – und hier nicht zuletzt daran, was dafür in ländlichen Regionen, wie Brandenburg, zukünftig notwendig sein wird. Dort wie in den Niederlanden, wo ich jetzt tätig bin, leben viele Menschen auf dem flachen Land und es besteht ein hoher Anspruch an Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen und Versorgungsqualität. Dies bedeutet auch neue nutzerzentrierte Modelle der Versorgung zu entwickeln.“

Prof. Dr. Sabine Oertelt-PrigioneProfessorin für Gendermedizin an der Radboud-Universität, Nijmegen


Annegret Hofmann

„Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine neue wissenschaftliche Erkenntnis publiziert wird, die neue Möglichkeiten einer besseren gesundheitlichen Versorgung von Frauen und Männern und verschiedener Altersgruppen eröffnet. Es dauert viel zu lange, bis solche Erkenntnisse in den Arztpraxen und Kliniken umgesetzt werden. Wir wollen informieren, Druck machen – dazu brauchen wir viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter.“

Annegret HofmannMedizinjournalistin, Vorsitzende von G3 – Arbeitsgemeinschaft für moderne Medizin e.V., Sprecherin des Netzwerks „Gendermedizin & Öffentlichkeit“


Bettina Pfleiderer

„Mit dem Blick auf den Stand der medizinischen Versorgung in vielen Ländern sehe ich gravierende Unterschiede, besonders bezogen auf Geschlecht, Kultur und soziale Lage. Da scheint eine geschlechtssensible Medizin erst einmal ein Luxusproblem zu sein. Aber ich habe z.B. gerade ein lebhaftes Echo auf meinen Vortrag zum Thema „Geschlechtseffekte in der globalen Gesundheit“ in Nairobi (Kenia) erlebt. Ich bin überzeugt, dass Ärzten und Ärztinnen eine besondere Rolle bei der Umsetzung des vorhandenen Wissens zukommt, bei uns in Deutschland wie auch in der Welt.“

Prof. Dr. Dr. Bettina PfleidererWissenschaftlerin an der Universität Münster
Präsidentin des Weltärztinnenbundes